Pandemie hier, Pandemie da – das Coronavirus begleitet uns nun seit zwei Jahren. Der Uni-Betrieb lässt sich von der Pandemie nicht einschränken. So bemühte sich die Universität insbesondere für die rund 3500 neuen Erstis im Herbst-/Wintersemester 2021/22 um Lockerungen der Corona-Maßnahmen, um den Studierenden möglichst viel Zeit auf dem Campus zu ermöglichen.
Rückblickend stellt sich nun die Frage: Sind die Studierenden des HWS 21/22 mit ihrem Studienstart und ihrer aktuellen Studiensituation zufrieden? Die Antwort darauf geben uns 3 Studentinnen der philosophischen Fakultät.
Chiara (21) und Jenny (20) sind beide für ihr Germanistik-Studium mit der Erweiterung um Medien- und Kommunikationswissenschaft nach Mannheim gezogen und leben dort allein bzw. in einer WG. Melanie (19) studiert Medien- und Kommunikationswissenschaft mit Germanistik im Beifach und wohnt zuhause in Schwetzingen. Für die Universität Mannheim haben sich alle Studentinnen aufgrund der vielfältigen Fächerkombination entschieden.
Das Lehrangebot fanden die drei Studentinnen zunächst sehr gut, denn bis Mitte November haben alle Tutorien und teilweise auch Vorlesungen in Präsenz stattgefunden. Hier wurde besonders auf das Tragen von Masken, Mindestabstand und regelmäßiges Lüften geachtet, wodurch sich die Studentinnen sicher gefühlt haben. Insbesondere die hybriden Veranstaltungen fanden Anklang und sollten auf Wunsch der Studierenden auch in den folgenden Semestern eine Option der Uni-Lehre bleiben.
Ende November erfolgte die kurzfristige Umstellung auf Online-Lehre und Online-Klausuren. Melanie fühlte sich durch diese Entwicklung verloren, da sie nicht wusste, was auf sie zukommt und sie das Format von Online-Klausuren nicht kannte. Außerdem habe ihr der Austausch mit den KomilitonInnen gefehlt. Für Chiara hatte das Online-Angebot aber auch Vorzüge wie das mehrmalige Anschauen oder Pausieren von Videos. Zudem ist es ihr gelungen trotz Online-Lehre Kontakt zu KomilitonInnen aufzubauen, indem sie mit diesen gemeinsam in der Bibliothek oder Räumen zum freien Lernen die Vorlesungen angeschaut hat. Sie selbst meint: „Allein wäre das schon kritisch gewesen.“.
Zentral für einen guten Start ins Uni-Leben sind auch die Angebote für Erstis. Die Studentinnen loben hier vor allem die Ersti-Woche, die von der Fachschaft gut organisiert wurde. Chiara und Melanie sind der Meinung, dass es dadurch genug Möglichkeiten gab, den Campus und KomilitonInnen kennenzulernen: „Für mich war es vollkommen ausreichend, für andere eventuell nicht, da kenne ich aber auch niemanden der das Gegenteil berichtet“. Jenny merkt an, dass zusätzlich ein studiengangsinternes Treffen hilfreich gewesen wäre, um sich mit seinen KomilitonInnen besser vernetzen zu können.
Doch hat sich durch diese Angebote die Möglichkeit gegeben, Anschluss zu finden? Für Chiara auf jeden Fall. Sie hat bereits Freundschaften geschlossen. Melanie hat schon vor ihrem Studium ein paar Leute in Mannheim gekannt. Für sie haben sich erst mit Beginn des zweiten Semesters dank der regelmäßigen Präsenz-Univeranstaltungen engere Kontakte ergeben. Zuvor habe sie nur ein paar Bekannte in ihrem Studiengang gehabt. Ähnlich erging es auch Jenny. Sie hat ebenso erst seit dem Frühjahrssemester das Gefühl, Anschluss und in Mannheim ein „zweites Zuhause“ gefunden zu haben. Sie ist der Meinung, dass Corona es schwerer gemacht hat, Freunde zu finden, es aber definitiv möglich ist.
Hinsichtlich ihrer Vorstellungen vom Studierendenleben wurde Chiara durch die Corona-Situation nicht enttäuscht, denn sie hatte zuvor noch keine ausgeprägten Erwartungen. Vielmehr war sie überrascht, wie viel Unterstützung es durch die Universität gab. Melanie dagegen hätte sich gewünscht, mehr Zeit auf dem Campus zu verbringen und schneller Anschluss zu finden. Vor allem die berühmt berüchtigten Studierendenpartys haben ihr gefehlt. Auch Jenny hatte ähnliche Vorstellungen. Sie wünscht sich mehr Kontakt zu KomilitonInnen, mehr Partys und mehr Veranstaltungsangebote, wie Workshops oder Infoveranstaltungen. Im Großen und Ganzen wurden ihre Erwartungen trotzdem erfüllt.
Hätten sich die drei Studentinnen auch mehr Präsenz-Unterricht gewünscht, konnten sie doch die Umstellung auf die Online-Lehre nachvollziehen. Wichtig sei vor allem die eigene Einstellung: „Es kommt darauf an, was man selbst aus der Situation macht.“, meint Jenny. Auch für Chiara ist vor allem Eigeninitiative sehr wichtig, unter anderen, um neue Leute kennenzulernen. Grundsätzlich sind alle drei mit ihrer aktuellen Studiensituation zufrieden und freuen sich, in Zukunft wieder mehr Zeit mit ihren KomilitonInnen auf dem Campus verbringen zu können.
Von Christina Bader