Unter dem Motto VerAntwortung hätte letztes Jahr das achte Mannheim Forum stattfinden sollen. Die Konferenz wurde 2012 ursprünglich von den drei Studierendeninitiativen Arbeitskreis Börse, MTP und PoliMotion ins Leben gerufen und wurde anschließend jährlich vom gegründeten Verein ausgerichtet. Doch Corona hat den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht: Die Veranstaltung, an der normalerweise bis zu 500 Teilnehmende anwesend sind, musste abgesagt werden.
Dieses Jahr findet der Kongress am 12. und 13. März in einer neuen Form statt. Die Veranstalter:innen haben sich der Herausforderung gestellt und den Kongress zu einem Online-Event umgestaltet. Benedikt Fabiszisky, Vorstandsmitglied beim Mannheim Forum e.V., hat in einem Interview über Hürden, Key Learnings und Highlights gesprochen, die ihm bei der Planung des ersten virtuellen MaFos begegnet sind.
Wer seid ihr und was hat euch dazu bewegt, beim Mannheim Forum mitzuwirken?
Wir sind eine Gruppe von über 60 Studierenden, die das Ziel vereint, einmal jährlich ein unvergessliches Event für unsere Teilnehmenden und Referierenden zu schaffen. Dieses Ziel, etwas so Großes auf die Beine zu stellen, motiviert jährlich unsere Mitglieder Teil des Teams zu sein und innerhalb eines Jahres an dem gemeinsamen Projekt als Team eng zusammen zu wachsen.
Nachdem das Mannheim Forum 2020 absagt werden musste, habt ihr im nächsten Semester anschließend die MaFo Online Days veranstaltet. Was hat euch dazu motiviert, das Event (im Kleinen) online aufzuziehen und welche Key Learnings hattet ihr?
Wir wollten, dass das Mannheim Forum nicht ein Jahr Pause macht, sondern auch im Jahr 2020 präsent ist. Ein Key Learning von uns war, dass man online deutlich weniger spontane Flexibilität als in Präsenz zulassen kann. Spontane Probleme lassen sich deutlich besser lösen, wenn man persönlich interagieren kann. Generell haben wir wertvolle Erfahrungen in der Planung und Umsetzung einer Online-Veranstaltung gesammelt, die uns bei der Vorbereitung unseres nächsten Kongresses sehr hilfreich sind.
Das Mannheim Forum 2021 wird am 12. und 13. März online stattfinden. Was war eure größte Herausforderung bei der Planung?
Wir hatten bei der Planung zwei große Herausforderungen: die Unsicherheit aufgrund von COVID-19 und Teambuilding in Zeiten von Kontaktbeschränkungen. Normalerweise regeln wir einige Dinge schon ziemlich früh, sodass wir beispielsweise bereits im Sommer mit verschiedenen Locations für unsere Veranstaltung im März in Kontakt stehen. Aufgrund von COVID-19 konnten wir aber kaum voraussehen, wie die Situation im März 2021 aussieht, sodass wir ständig verschiedene Optionen parallel planen mussten und uns im Endeffekt für einen reinen Online-Kongress entschieden haben.
Außerdem ist unser Kongress das Ergebnis einer Teamleistung. Normalerweise sind unsere internen sozialen Veranstaltungen wesentlicher Bestandteil unserer Zusammenarbeit. Durch die Kontaktbeschränkungen mussten wir neue Wege finden, um unser Team mit über 60 Mitgliedern zu formen. Der gute Team-Spirit zeigt uns, dass wir dies geschafft haben.
Welche Vorteile haben sich durch den virtuellen Charakter der Veranstaltung ergeben und denkt ihr, dass sich manche Aspekte auch in kommende Events integrieren lassen?
Der größte Vorteil durch den virtuellen Charakter ist, dass die verschiedenen Akteure an unserem Kongress unabhängig von ihrem Aufenthaltsort miteinander interagieren können. So können wir Referierende und Teilnehmende in Kombinationen zusammenbringen, wie sie sonst deutlich schwerer umzusetzen wären. Auf der Ebene der Referierenden können wir sicher auch in kommenden Jahren unsere Erfahrung nutzen und Referierende aus anderen Teilen der Welt virtuell einbinden. In Bezug auf die Teilnehmenden ist ein ausschließliches Online-Event aber in unseren Augen keine langfristige Alternative, denn spontane persönliche Interaktionen und ausgelassene Gespräche an unseren Abend- und Diskussionsveranstaltungen sind etwas, was wir in Zukunft nicht missen wollen.
Letztes Jahr habt ihr beim #BlackOutTuesday mitgemacht und überlegt, wie das Mannheim Forum auch in Zukunft diverser gestaltet werden kann. Zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen und wie habt ihr das Thema Diversität in zukünftige Veranstaltungen integriert?
Zum einen möchten wir bei der Umsetzung des Kongresses Diversität auf allen Ebenen erreichen – bei den Referierenden, bei den Teilnehmenden und in unserem Team. Auch wenn auf eine möglichst diverse Zusammensetzung der Referierenden achten, sind wir noch nicht bei unserem Ziel angekommen und es ist sicher noch Luft nach oben. Wir sind aber stolz darauf, dass wir auch in diesem Jahr wieder ein Team haben, welches sich aus zahlreichen Studiengängen, mehreren Hochschulen sowie verschiedenen persönlicher Hintergründen zusammensetzt.
Zum anderen ist es unser Ziel, Diversität ein Thema unseres Kongresses werden zu lassen. So hatten wir in diesem Jahr ursprünglich einen Beitrag zur deutschen Kolonialgeschichte geplant, welcher leider mangels thematisch passender Zusagen der Referierenden nicht stattfinden konnte. Stattdessen planen wir jetzt einen nicht weniger interessanten Beitrag über den Einfluss von Geschlechterrollen in unserem Alltag.
Auf welche Themen können sich die Studierenden beim Mannheim Forum 2021 freuen? Was ist euer persönliches Highlight?
Auch in diesem Jahr bieten wir wieder eine breite Palette an Themen, die wir am Kongress diskutieren möchten – von technikgestützter Medizin über den Umgang mit Autokratien bis hin zur Zukunft des Kapitalismus ist alles dabei. Jede Diskussion hat dabei ihre ganz eigenen Highlights. Zwei Diskussionen, auf die wir uns aber ganz besonders freuen, sind die Mediendiskussion und die Unternehmertumdiskussion. Bei der Mediendiskussion wird es um verschiedene Medienformate und ihre Verantwortung, bei der Unternehmertumdiskussion um die neue politische Rolle von CEOs gehen. Diese beiden Diskussionsthemen fanden bei unseren Teilnehmenden und in unserem Team ein so großes Interesse, dass wir sie aus dem im letzten Jahr abgesagten Kongress übernommen haben. Hochkaräter wie Mirko Drotschmann (MrWissen2go), Brigitte Zypries (Wirtschafts- & Justizministerin a.D.) und viele weitere stellen sich hier nicht nur den Fragen der Moderatoren, sondern auch den Fragen der Teilnehmenden.
Wir bedanken uns bei Benedikt Fabiszisky für das Interview und freuen uns auf spannende Einblicke zu aktuellen Themen aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien beim Mannheim Forum. Weitere Informationen und Tickets zum Mannheim Forum 2021 bekommst du online auf der Website und auf Social Media.
Comment here