Studierendenleben

Als erste*r in der Familie studieren – Wie ein Studienstart als Arbeiter*innenkind gut gelingt

Verfasst von Teresa Haußmann

Rückblick: Veranstaltung des AStA am 22.Oktober 2020 für Arbeiter*innenkinder, in Kooperation mit dem Studierendenwerk und Arbeiterkind.de

Für viele ist das Studium schlichtweg der nächste Schritt nach dem Abitur, der ganz selbstverständlich gegangen wird. Für Arbeiter*innenkinder ist dies oftmals keineswegs der Fall: nur 21 von 100 von ihnen beginnen ein Studium, während es bei Personen mit Akademiker*inneneltern ganze 74 sind.[1]
Natürlich bringt ein Studium für alle Anfänger*innen immer gewisse Ungewissheiten mit sich. Schließlich startet mit ihm ein ganz neuer Lebensabschnitt, der eben nicht nur Chancen, sondern auch immer viele Fragen und Probleme aufwirft.
Wenn die Möglichkeit ausbleibt, sich bei diesen Sorgen an Familienmitglieder zu wenden, kann das erstmal für viel Frust und Überforderung sorgen.

Damit Studierenden, die als erste Person in ihrer Familie studieren, sich über gerade diese Fragen austauschen und ihre Probleme ansprechen konnten, fand am 22. Oktober eine Veranstaltung für alle Arbeiter*innenkinder statt.
Organisiert wurde diese von zwei Referentinnen des Allgemeinen Studierendenausschusses(AStA) der Gleichstellungsreferentin Melina Hammer und der Sozialreferentin Teresa Haußmann, die beide aus Arbieter*innenfamilien stammen und denen es gerade deshalb besonders wichtig ist, anderen Arbeiter*innenkindern zu zeigen, dass sie mit ihren Sorgen nicht alleine sind und es zahlreiche Ansprechpersonen gibt, an die sie sich wenden können.

Zunächst wurden allgemeine Fragen der Teilnehmer*innen zum Studium besprochen, die sich vor allem darum drehten, wie man sich während des online Semesters am besten zum Lernen motiviert und sich effektiv auf anstehende Prüfungen vorbereiten kann. Auch kamen Fragen zur Studienfinanzierung und zum Arbeiten während des Studiums auf.
Interessierte können einige der Fragen und Antworten gerne auf den Folien der Veranstaltung nachlesen, die der AStA zur Verfügung gestellt hat.

Im Anschluss stellte Christina Kasten, eine Mitarbeiterin des Studierendenwerk Mannheims, dessen Angebote und Programme vor. Zuletzt folgte ein kurzer Vortrag von Patricia, die selbst an der Universität Mannheim studiert und ehrenamtlich bei der Ortsgruppe Mannheim von ArbeiterKind.de aktiv ist.
Das Ziel von ArbeiterKind.de ist es, junge Menschen aus nicht-akademischen Familien zum Studium zu ermutigen, sie auf ihrem Weg durch das Studium zu begleiten und als Vorbilder zu dienen. Die Ortsgruppe hält wöchentlich offene Treffen ab, die aktuell virtuell stattfinden und zu denen jedes Arbeiter*innenkind herzlich eingeladen ist, egal ob man nur einige konkrete Fragen stellen möchte oder man sich einfach mit anderen austauschen will, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren und einem so wertvolle Tipps geben können.
Bei Interesse findet Ihr mehr dazu auf den Veranstaltungsfolien.

Das Ziel der Veranstaltung war es allem voran, Arbeiter*innenkindern die Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen und sich gegenseitig zu motivieren. Es ist normal, sich am Anfang des Studiums überfordert zu fühlen und deshalb umso wichtiger, dass man weiß, an wen man sich wenden kann.
Falls ihr die Veranstaltung verpasst habt oder noch weitere offene Fragen habt könnt ihr diese deshalb gerne jederzeit per Mail an die Sozial- und Gleichstellungsreferentinnen des AStA richten.
Wir wünschen Euch allen einen guten Start ins Studium und wollen uns an dieser Stelle noch einmal herzlich beim Studierendenwerk und Arbeiterkind.de für die gelungene Kooperation bedanken!

[1] https://www.sueddeutsche.de/bildung/studium-erster-im-hoersaal-1.4117812