Um Plastik kommt man praktisch nicht herum. Beim Essen einkaufen und zubereiten, im Badezimmer, das, wenn man mal genauer hinschaut, vor Plastik überquillt, beim Shoppen gehen, im Urlaub am Strand, auf der Straße… Plastik, entweder als Müll oder (noch) mit einer Funktion, ist allgegenwärtig. Aber nicht nur in unserem Alltag spielt Plastik eine einnehmende Rolle: auch für jegliche Meerestiere gehören Plastikabfälle mittlerweile zum Alltag. Etwa 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen pro Jahr in die Weltmeere (WWF). Dieses Plastik wird von Meerestieren mit Nahrung verwechselt, gefressen und lässt sie letztlich daran sterben. Auch können kleine Plastikpartikel so über Fische, die wiederum von uns gegessen werden, in die menschliche Nahrungskette gelangen (WWF). Gerade kurzlebiges Plastik wie etwa Plastiktüten bilden hier ein besonders starkes Problem: mehr als 100 Millionen Tonnen Plastik werden jährlich hergestellt, lediglich um weniger als fünf Minuten als Plastiktüte genutzt zu werden (fluter). Diese brauchen allerdings wiederum 100 bis 500 Jahre, um vollständig zu zerfallen (sofern sie davor nicht gefressen werden).
Das sind alles recht alarmierende Fakten, die allerdings den meisten vermutlich schon, zumindestens im Groben, bekannt sein dürften. Was aber kann man nun tatsächlich gegen diese Entwicklung unternehmen?
Plastik im Alltag einzusparen ist tatsächlich gar nicht so kompliziert, wie es anfangs den Anschein haben mag. Wir haben für euch acht schnell umsetzbare Ideen zusammengestellt, wie ihr euren Plastikkonsum schnell und effektiv reduzieren könnt:
- Beim Gemüse und Obst eher zum Plastikfreien greifen:
Ganz einfach lässt sich euer Plastikkonsum schon verringern, wenn ihr beim Wocheneinkauf Obst und Gemüse plastikfrei kauft. In vielen Supermarktketten geht das mittlerweile ziemlich unkompliziert, vielleicht muss man dafür aber eher mal auf die Cherrytomaten verzichten und zu den großen Tomaten greifen. Auch an der Frischetheke könnt ihr mittlerweile oft selbst mitgebrachte Dosen verwenden, statt die Lebensmittel in Plastik verpacken zu lassen. Weiter ausbauen lässt sich der plastikfreie Einkauf auch in verpackungsfreien Läden oder auf Wochenmärkten, die es in fast jeder Stadt (auch inMannheim!) gibt. Hier müsst ihr allerdings meistens etwas mehr Geld in die Hand nehmen, da die Produkte in der Regel auch Bioqualität haben.
- Brot ungeschnitten kaufen oder nach Papiertüte fragen:
Auch beim Bäcker könnt ihr an Plastik sparen: oft wird geschnittenes Brot in Plastiktüten gepackt. Das könnt ihr einfach umgehen, indem ihr euer Brot entweder ungeschnitten kauft oder explizit nach einer Papiertüte fragt. Protip: wenn ihr euren Müll noch weiter reduzieren wollt, bringt einfach einen extra Brotbeutel mit, um sogar Papiertüten zu umgehen.
- Für Koffeinsuchtis (und auch für Teenerds):
Wenn ihr Kaffee oder Teetrinker*innen seid, kennt ihr sicherlich das Plastik- und Müllproblem nur zu gut: Kapseln und Teebeutel sind immer dreimal mehr verpackt als alles andere. Einfach umgehen könnt ihr das mit einem Espressokocher oder einer sogenannten „Frenchpress“ und einem Teeei. Bei allem arbeitet ihr mit losem Kaffee/Tee, den ihr in jedem Bio- oder verpackungsfreien Laden findet (losen Kaffee gibt’s auch in jedem Supermarkt).
- Veränderung im Badezimmer:
Tatsächlich lässt sich im Badezimmer ziemlich einfach auf Plastik verzichten. Bambuszahnbürsten und festes Shampoo in Seifenform findet ihr mittlerweile in fast jedem Drogeriemarkt. Auch Rasierhobel statt Einmalrasierer und Menstruationstassen statt Tampons und Binden sparen langfristig gesehen extrem viel Geld ein und sind zusätzlich viel besser für die Umwelt!
- Waschmittel ohne Plastik:
Auch beim Wäschewaschen lässt sich Plastik unkompliziert vermeiden: kauft doch einfach mal Waschpulver statt Flüssigwaschmittel, das kommt nämlich im Pappkarton. Wenn ihr es noch etwas weitertreiben wollt, kann man auch super mit Waschnüssen (gibt es im Drogeriegeschäft) oder mit komplett selbst gemachtem Waschmittel herumexperimentieren. Dazu findet ihr super viele Beiträge und Videos im Internet.
- Coolen Jutebeutel mitnehmen:
Jeder kennt es: nach einem Shoppingtrip hat man, je nach dem wie shoppingwütend man unterwegs war, mindestenes mal zwei große Plastiktüten dabei. Mittlerweile kosten diese allerdings fast überall einige Cents. Plastik und Geld sparen könnt ihr, wenn ihr einen großen Rucksack, gebrauchte Tüten oder einen Jutebeutel zum Shoppen mitnehmt.
- Für Daytripper*innen:
Wenn ihr viel unterwegs seid, vergesst nicht, eure Trinkflaschen einzupacken! Wiederverwendbare Trinkflaschen und Kaffebecher aus Edelstahl oder Glas machen ebenfalls einen enormen Unterschied in eurem Plastikkonsum. Aber auch hier gilt wieder: vielleicht müsst ihr erstmal etwas mehr Geld in die Hand nehmen, nach ein paar Wochen habt ihr das Geld aber schon wieder eingespart. Zusätzlich kann man mitgebrachte Flaschen natürlich auch immer wieder am Wasserhahn auffüllen, während man unterwegs ist.
- Plastikflaschen durch Glasflaschen ersetzten:
Um beim Thema Flaschen zu bleiben: auch bei Säften, Ölen, Essig und weiteren Flüssisgkeiten in der Küche gibt es fast immer eine Plastikfreie Alternative. Schaut einfach öfter mal, ob es Glas- statt Plastikflaschen zu kaufen gibt!
Quellen:
file:///D:/_fluter__52_w_e_b.pdf
Von Helena Vollbrecht