KulturStudierendenleben

„Start with a friend“

von Hanna Singer

Viele Student*innen kennen die Schwierigkeit, sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden. Dass man an der Uni Kommiliton*innen kennenlernt, die schnell zu Freund*innen werden, hilft jedoch ungemein, sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen und die fremde Umgebung irgendwann als Zuhause zu betrachten.

Wie schwierig muss es aber für Menschen außerhalb des universitären Rahmens sein, die sich allein in einem fremden Land mit fremder Kultur wiederfinden. Ohne Orientierungshilfe kann es überfordernd oder sogar frustrierend sein, Anschluss zu finden. Resignation und Isolation sind im schlimmsten Fall die Folge.

„Start with a friend“ bietet eine solche Orientierungshilfe, indem die in Berlin 2014 gegründete Organisation, Menschen aus unterschiedlichen Ländern mit und ohne Einwanderungsgeschichte zusammenbringt. Basierend auf der Vision durch persönliche Begegnungen zwischen Geflüchteten und Einheimischen mit Vorurteilen aufzuräumen, konnte das Projekt wachsen. Eine Kernfunktion von „Start with a friend“ ist es, Menschen, die aus ihrem Heimatland geflohen sind, einen Raum zu dafür zu bieten, ihre Geschichte mit anderen teilen zu können. Ehrenamtliche Helfer*innen unterstützen den Ausbau des Netzwerkes, aus dem mit Hilfe regelmäßig stattfindender Events, ab 2015 schnell eine Community entstand. Hier erhält Jeder und Jede die Möglichkeit, im freundschaftlichen Austausch von den Erfahrungen anderer Menschen zu lernen, auf Augenhöhe miteinander zu diskutieren und gemeinsam eine schöne Zeit zu haben. Es geht den Mitglieder*innen darum, die Vielfalt unserer Gesellschaft zu betonen und zu unterstützen.

Durch 1:1 Tandempartnerschaften, gemeinsames qualifiziertes Engagement oder Begegnungen in Vereinen werden die sozialen Kontakte geknüpft und gestärkt. So entwickelte sich das Projekt zu einer bundesweiten Organisation bestehend aus einem interkulturellen Team aus 11 Hauptamtlichen, 25 Fellows und über 300 Ehrenamtlichen sowie zahlreichen Unterstützenden, die gemeinsam mit Partnerorganisationen das Ziel, verschiedenste Menschen mit unterschiedlichen Geschichten miteinander zu verbinden, verwirklichen. Inzwischen agiert die Organisation in über 20 deutschen Städten – auch in Mannheim – und hat schon über 6.000 Tandempartnerschaften zusammengebracht. Auch nach Österreich konnte expandiert werden: in Wien ist 2018 ein erster Auslandsstandort eingerichtet worden.  

Die Teilnehmenden kämpfen in diversen verantwortungsvollen Rollen, die einem während Qualifizierungsprogrammen nähergebracht werden, für Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt und für Veränderung. Dabei wird gezielt die Partizipation derjenigen gefördert, die aufgrund anderer Zugehörigkeit bzw. Zuschreibung und Migrationshintergrund diskriminiert und ausgegrenzt werden. Um die Potentiale jedes/jeder Einzelnen ausschöpfen zu können, werden überregional zugängliche, oftmals flexible Online- als auch Offline-Lernformate genutzt, die die Menschen auf ihre jeweilige Rolle optimal vorbereiten und sie während ihrer Teilhabe begleiten.

Ohne solidarischen Austausch, gegenseitiges Verständnis und vor allem Freund*innenschaften kann keine gleichberechtigte Mitgestaltung der Gesellschaft aller Beteiligten stattfinden. Deshalb ist es wichtig, diesen Dialog zu fördern und aktiv Vorurteile und Ausgrenzung zu bekämpfen.

Falls du dich näher mit dem Konzept und den unterschiedlichen Möglichkeiten mitzumachen, auseinandersetzen möchtest, findest du auf der Homepage genauere Informationen.

„Start with a friend”

by Hanna Singer

Many students know the difficulty of finding their way around in a new city. However, getting to know fellow students at university who quickly become friends helps immensely to get used to the new living situation and to regard the foreign environment as home at some point.

However, it must be even more difficult for people setting who find themselves alone in a foreign country with a foreign culture without the security of finding friends at university quickly. Without guidance, it can be overwhelming or even frustrating to make connections. Resignation and isolation are the worst case scenario.

„Start with a friend“ offers such an orientation aid, in that the organization, founded in Berlin in 2014, brings together people from different countries with and without an immigration history. Based on the vision of eliminating prejudices through personal encounters between refugees and locals, the project was able to grow. Providing a space for people who have fled their home countries to share their stories and perspectives, is a core function of “Start with a friend”. Volunteers support the expansion of the network, which quickly grew into a community due to organizing regular events that began in 2015. Here, everyone has the opportunity to learn from other people’s experiences in a friendly exchange, to discuss things at eye level and to have a good time together. The members want to emphasize and support the diversity of our society.

Through 1:1 tandem partnerships, joint qualified engagement or meetings, social contacts are established and strengthened. Thus, the project developed into a nationwide organization consisting of an intercultural team of 11 full-time employees, 25 fellows and over 300 volunteers as well as numerous supporters who, together with partner organizations, realize the goal of connecting diverse people with different stories. The organization now operates in over 20 German cities – including Mannheim – and has already brought together over 6000 tandem partnerships. It has also been able to expand to Austria: a first foreign location was established in Vienna in 2018. 

Participants fight for acceptance of social diversity and for change in diverse responsible roles that are introduced to one during qualification programs. In doing so, the participation of those who are discriminated against and excluded due to other affiliations or attributions and migration backgrounds is specifically promoted. In order to be able to reach the full potential of each individual, supra-regionally accessible, often flexible online as well as offline learning formats are used, which prepare people for their respective roles and accompany them during their participation.

Without an exchange of solidarity, mutual understanding and, above all, friendships, there can be no equal participation in shaping society on the part of all those involved. Therefore, it is important to promote this dialogue and actively fight prejudice and exclusion.

If you would like to learn more about the concept and the different ways to participate, you can find more detailed information on the homepage.

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