Das markant rote Logo hat vermutlich jede studierende Person der Uni Mannheim schon einmal gesehen. Ob auf den Mensawiesen bei der Fahrradpumpe, in der Erstiwoche, in irgendeiner Mail oder auf Instagram; wenn man sich mal ein bisschen auf Profilen der Uni verliert, läuft einem das Logo schnell mal über den Weg. Und tritt man spaßeshalber der Fachschaft bei, wird man wohl zwangsläufig irgendwann auf den Namen stoßen. Aber wer ist das überhaupt? Welche Personen stecken dahinter? Was ist ihr Ziel? Und wie hängt das ganze mit den Fachschaften und dem Studierenden Paralment zusammen?
Kurz gesagt: ohne den AStA sähe das Studierendenleben doch um einiges trister aus. Dann wäre nämlich wahrscheinlich nichts mehr mit Abend- und Wochenendsregelung im Nahverkehr, längeren Öffnungszeiten der Bibliothek oder der ersten halbe Stunde kostenlos nextbike fahren. Dafür ist nämlich immer der AStA verantwortlich.
Aber von vorne: AStA steht kurz für „Allgemeiner Studierendenausschuss“ und stellt eine Studienvertretung dar, die es sich zur Aufgabe macht, möglichst alle Interessen der Studierenden einer gewissen Universität zu vertreten. Den AStA gibt es also nicht nur an der Universität Mannheim, sondern an fast allen Universitäten Deutschlands. Daraus ergibt sich, dass der AStA auf einer universitären, einer regionalen und auch einer Landesebene agiert.
Der AStA besteht an unserer Uni aus sieben verschiedenen Referaten und dem Vorstand. Dieser ist erstmal vorallem für die Ausrichtung des AStA verantwortlich. Der Vorstand teilt also zum Beispiel die Referate zu oder organisiert verschiedene Großprojekte, wie etwa die Kooperation mit nextbike. Das Außenreferat ist wichtig für Themen, die auch für andere Universitäten relevant sind, wie beispielsweise das Semesterticket oder auch Maßnahmen während der Pandemie. Hier muss also miteinander kommuniziert werden, um die Bedürfnisse der Studierenden zu vermitteln. Auch das Referat der Öffentlichkeitsarbeit ist ein sehr kommunikatives Amt, da hier die Aufgaben und Projekte des AStA nach innen, also an alle Studierenden, vermittelt werden sollen. Desweiteren gibt es das Finanzreferat, welches für Verträge und die Verwaltung der Finanzen verantwortlich ist, welche aus einem kleinen Teil des Studienbeitrags hervor gehen. Das Campusreferat kümmert sich um ein schöneres Campusleben, hier ist etwa die Fahrradpumpe an den Mensawiesen oder auch das cup-to-go System zu nennen. Außerdem gibt es das Referat für Soziales und das Gleichstellungsreferat, wobei ersteres für eine Beratung bei jeglichen Themen wie etwa dem Bafög verantwortlich ist und zweiteres für echte Chancengleichheit an der Uni einsteht. Zuguterletzt gibt es noch das Referat für Kultur, welches kreative Events auf die Beine stellt.
Diese Referate erarbeiten wiederum verschiedene Angebote, die der AStA anbietet, um das studentische Leben zu erleichtern. Hier gehört zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe oder ein Beratungs- und Hilfsangebot dazu. Dieses wurde speziell wegen der Corona-Pandemie entwickelt, um Menschen, die aktuell wegen der Coronapandemie unter psychischen Problemen oder häuslicher Gewalt leiden, zu helfen. Desweiteren stellt der AStA aber auch die Fahrradwerkstatt, eine Jobbörse, einen Schreibwarenladen (Parkring 39), die nextbike Kooperation und eine Rechtsberatung, bei der man sich zum Beispiel bei Problemen mit dem/der Vermieter*in beraten lassen kann. Auch das Semesterticket und die Sozialberatung sind Projekte des AStA.
Okay, damit wäre schon mal ein Überblick darüber gegeben, was der AStA macht und wofür er steht. Aber in welcher Verbindung steht er nun mit den Fachschaften?
Der AStA ist ein Organ eines größeren Systems, wozu eben auch die Fachschaften gehören. Zu diesem System gehört ersteinmal die verfasste Studierendenschaft. Diese besteht aus allen 12 000 Studierenden der Uni Mannheim und bildet somit eine eigenständige Kraft des öffentlichen Rechts. Natürlicherweise gehört sie also zur Uni Mannheim dazu, ist allerdings unabhängig von der Univerwaltung. Die verfasste Studierendenschaft, kurz VS, steht somit umittelbar für die Interessen aller Studierenden ein.
Da sich aber nicht alle Studierenden einzeln organisieren können, haben sich verschiedene Organe herausgebildet, um eine bessere Organisation zu ermöglichen. Zu diesen Organen gehören die Fachbereichsvertretungen (auch Fachschaften genannt), der Fachschaftsrat, das StuPa und eben der AStA. Die Fachschaften kümmern sich hierbei um alles, was jeweils fachspezifisch ist, also etwa Fragen zu Kursbelegungen und desweiteren. Der Fachschaftsrat gehört unmittelbar dazu: er setzt sich aus je zwei gewählten Vertreter*innen aus den Fachschaften zusammen. Der Fachschaftsrat hat die Aufgabe, das StuPA und den AStA zu beraten und zu beobachten.
‚StuPa‘ steht für Studierendenparlament und besteht aus 23 Mitgliedern, die vom VS gewählt werden. Diese Mitglieder wiederum gehören meist jeweils zu einer der sechs Hochschulgruppen: SDS (Sozialistisch-Demokratischer Studierendenbund), gahg (grün-alternative Hochschulgruppe), JuSo-HSG (Jungsozialistische-Hochschulgruppe), RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten), den LHG (Liberale Hochschulgruppe) oder der LISTE (Liste für Individualethik, Studium, Tierliebe und Eschatologie). Das StuPa ist ein legislatives Organ und beschließt somit die zentralen Anliegen der Studierenden. Es tagt dreimal im Semester und wählt hier auch die Mitglieder des AStA.

Quelle: https://asta-uni-mannheim.de/vs/
Der AStA wiederum ist das Exekutivorgan der Universität, führt alle Beschlüsse des StuPa aus und erstellt den Haushalt. Daraus bilden sich dann die ganzen Aufgaben und Angebote, die vorangehend schon beschrieben wurden. Da der AStA vom StuPa gewählt wird, sind auch hier wieder einige wenige der Hochschulgruppen vertreten: dieses Jahr sind es die Jusos und und die gahg.
Wer sich also an der Uni unwohl mit etwas fühlt oder auch einfach nur etwas verbessern möchte, hat also jederzeit die Möglichkeit, etwas zu verändern und seiner/ihrer Meinung Ausdruck zu verschaffen.

Von Helena Vollbrecht
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